
„WIR WOLLTEN BESSER SEIN ALS LETZTES JAHR“
WIR.INN.NEUKIRCHEN im Interview mit dem Cheftrainer unserer Herrenmannschaften. Wie sieht er die bisherige Saison? Wo sind die Stärken, wo die Schwächen? Tut sich was in der Winterpause? Hier steht Christian Holzbauer Rede und Antwort.
4:0 am letzten Spieltag gegen West. Kein schlechter Abschluss vor der Winterpause, oder?
Ein perfekter Abschluss. Und eine Belohnung für die sehr guten Trainingseinheiten in den letzten Wochen. Die Mannschaft hat damit auch gut auf das eher schlechte Spiel in Strasskirchen reagiert.
Bisherige Bilanz: 20 Punkte und ein fast ausgeglichenes Torverhältnis. In etwa das, was Du Dir zu Saisonbeginn erwartet hast?
Es entspricht genau meinen Erwartungen. Wir wollten besser sein als letztes Jahr (Anm: 15 Punkte, Platz 8). Das haben wir mit den 20 Punkten und Platz 7 mit Anschluss auf Platz 5 geschafft. Die zweite Mannschaft hat letztes Jahr insgesamt fünf Punkte geholt. Jetzt stehen wir mit neun Punkten auf Platz 3. Noch wichtiger ist aber die Entwicklung einzelner Spieler und der gesamten Mannschaft. Da sind wir weiter als gedacht. Die Trainingsbeteiligung ist mit über 20 Spielern pro Einheit sehr gut. Die Fitness ist besser. Wir können im Training mehr probieren, der Konkurrenzkampf wird höher. Besonders freut mich, dass die jungen Spieler einen Schritt nach vorne gemacht haben. Was in der Mannschaft steckt, haben wir beim 4:1-Sieg gegen Tabellenführer Jägerwirth gesehen. Das war das Highlight der Vorrunde.
Woran wir noch arbeiten müssen: Konstanz und Abgeklärtheit. Deswegen haben wir zu viele Punkte aus der Hand gegeben. Defensiv wie offensiv treffen wir zu oft die falsche Entscheidung, versemmeln hundertprozentige Torchancen oder lassen einfache Gegentore zu. Aber das wissen die Jungs auch.
Von außen sieht es so aus, als hätte die Mannschaft eine überdurchschnittlich hohe Fehlpassquote. Dabei ist das ein Schwerpunkt Eurer Trainingsarbeit …
Stimmt. Aber: Wir spielen immer noch A-Klasse und haben letztes Jahr fast bei Null angefangen. Im Training funktioniert das Passspiel deutlich besser als im Spiel. Es hat mit fehlender Konstanz, Konzentration und Selbstvertrauen zu tun. Aber auch das werden wir hinbekommen.
Was tut sich in der Winterpause personell?
Darum haben wir uns ehrlich gesagt noch nicht kümmern können. Und ich muss erstmal meine Akkus laden. Im Winter Neuzugänge zu bekommen, ist eher schwierig. Wir hoffen, dass Felix Danninger nach zweijähriger Verletzungszeit wieder zurückkommt. Das wäre ein Traum. Felix ist ein Führungsspieler und hat Qualität. Er bekommt alle Zeit der Welt, die er braucht.
Moritz Krompaß sollte auch versuchen, über den Winter fit zu werden. Dann wird er uns sicher sehr weiterhelfen können. Klar ist es schwierig zu funktionieren, wenn man lange nicht gespielt hat. Aber ich brauche einen Co-Trainer, der mich vor allem am Platz entlastet. Dann kann ich mich mehr auf das Coaching von der Seitenlinie aus konzentrieren.
Zum Schluss noch ein Wort zu unseren Fans. In der Vorrunde hatten wir immer eine tolle Kulisse, wie zuletzt mit 150 Besuchern gegen West. Was die Zuschauer angeht, liegen wir weit über dem Schnitt. Wie erklärst Du Dir das?
Das sehe ich auch so. Das ist schon phänomenal. Da kann ich im Namen der Mannschaften nur Danke sagen. Das fängt bei den ganz jungen Fans an. Immer mehr Kids sind da, die uns anfeuern. Das macht echt Freude. Und dann gibt’s so „Edelfans“ wie z. B. den Danner Wiggerl, der bei fast jedem Heim- und Auswärtsspiel dabei ist. Wenn man mit solchen Leuten nach dem Spiel diskutiert, nimmt man auch gerne was an. Wiggerl war übrigens mein Jugendtrainer.
Was mir wichtig ist: Unser Neuaufbau im Herrenfußball hat erst begonnen. Die Verantwortlichen tun alles, um den Zuschauern erfolgreicheren und schöneren Fußball zu bieten. Das braucht Zeit und Geduld. Ziel ist eine stabile Basis für unsere Jugend. Das ist mein Appell an die tollen Jugendspieler, die wir dank der super Arbeit in der Nachwuchsabteilung haben: Wir zählen auf Euch und freuen uns darauf, wenn Ihr Teil unserer Herrenmannschaft werdet.